Jedes Jahr erwartet man sie mit ängstlichen Gefühlen: die Nebenkostenabrechnung. Denn wer zu nachlässig mit Strom, Wasser, Müll und Heizung umgeht, für den kann es schnell teuer werden. Auch steigen die Preise Jahr für Jahr, sodass man schnell draufzahlen muss. Doch wer seine Gewohnheiten überdenkt, kann viel sparen und gleichzeitig was für die Umwelt tun. Denn Wasser, Kohle, Öl und Gas sind endliche Ressourcen, die man nicht unbedacht verschwenden sollte.
10 Tipps, mit denen Sie ihre Nebenkosten deutlich reduzieren können
Tipp #1: Heizen Sie richtig
Wer Nebenkosten sparen möchte, sollte beim Heizen anfangen. Denn im Schnitt muss ein vierköpfiger Haushalt derzeit mit etwa 1200€ Heizkosten jährlich rechnen. Am effizientesten heizen Sie, wenn Sie die Temperatur in der Wohnung konstant halten.
Viele schalten nachts oder wenn sie die Wohnung verlassen, ihre Heizung komplett aus. Doch dass man dadurch Kosten spart, ist ein Trugschluss. Im Gegenteil: Wenn die Heizung komplett ausgeschaltet ist, kühlen die Räume aus. Das erneute Wiederaufheizen kostet mehr als das konstante Halten einer Temperatur.
Regeln Sie nachts oder beim Verlassen des Hauses die Heizung lieber herunter anstatt Sie komplett auszustellen (jedoch nicht auf unter 16 Grad). Die ideale Raumtemperatur liegt zwischen 19 und 21 Grad. Jedes Grad mehr erhöht die Heizkosten um ca. sechs Prozent.
Tipp #2: Modernisieren Sie ihre Wohnung
In Häusern die älter als 30 Jahre sind, können Sie durch Modernisierungsmaßnahmen, wie einer neuen Dachdämmung oder Isolierglas, über 70 Prozent der verschwendeten Wärme einsparen. Langfristig lohnt es sich zu renovieren, denn über die Jahre sind die Ersparnisse groß und gleichzeitig gewinnt Ihre Immobilie durch die Renovierungsarbeiten an Wert.
Eine Solaranlage auf dem Dach kann beispielsweise bis zu 80 Prozent des Warmwasserbedarfs und 20 Prozent des Heizbedarfs decken. Viele Gemeinden fördern sogar den Wechsel auf energieeffiziente Technik und energiesparende Maßnahmen, fragen Sie am besten also nach.
Sie müssen nicht das gesamte Haus auf einmal renovieren lassen, dies kann sehr kostspielig sein. Planen Sie lieber in einzelnen Etappen, ein Fachmann kann Sie hierbei beraten und die unterschiedlichen Arbeiten aufeinander abstimmen.
Tipp #3: Lüften Sie effizient
Ein gekipptes Fenster im Winter sorgt dafür, dass ständig Wärme entweicht und stärker nachgeheizt werden muss. Es ist daher sinnvoll, gezielt und kurz zu lüften.
Öffnen Sie dafür dreimal täglich die Fenster für wenige Minuten und machen Sie dabei die Heizung aus. Das beugt der Schimmelbildung vor und hilft Ihnen Heizkosten zu sparen.
Tipp #4: Wechseln Sie ihren Stromanbieter
In Deutschland gibt es über 1.000 Stromanbieter mit mehr als 12.500 Tarifen. Es kann also sein, dass es einen günstigeren für Sie gibt und Sie ihren Anbieter wechseln sollten. Auf diversen Online-Plattformen können Sie sehr einfach mit ihrem Kilowattverbrauch Preise vergleichen und sich unverbindliche Angebote von anderen Anbietern holen. Diese kümmern sich in der Regel auch um die Kündigung ihres derzeitigen Tarifes.
Tipp #5: Sparen Sie Strom bei der Beleuchtung
Wer kennt es nicht: Man geht von einem Zimmer ins andere und vergisst dabei, die Lichter auszuschalten. Doch wenn alle Lichter im Haus brennen wird unnötig mehr Strom verbraucht.
Nutzen Sie nur die Lampen die Sie in dem Moment benötigen und schalten Sie beim Verlassen des Zimmers alle Lichter aus.
Sollten Sie noch alte Glühbirnen im Haus benutzen tauschen Sie sie gegen neue Energiesparlampen aus, denn diese verbrauchen 80 Prozent weniger Strom.
Tipp #6: Schalten Sie Elektrogeräte aus
Nur wenige Geräte müssen ständig ans Stromnetz angeschlossen sein und dennoch laufen viele durchgehend im Standby. Dabei verbrauchen eingesteckte Ladegeräte, Fernseher oder Musikanlagen unnötig Strom. Fünf bis zehn Prozent ihres gesamten Stromverbrauches können Sie sparen, wenn Sie ihre Elektrogeräte an eine ausschaltbare Steckdosenleiste anschließen oder einfach aus der Steckdose ziehen.
Besitzen Sie viele alte Geräte, können Sie sich Gedanken darüber machen, diese nach und nach gegen neuere energieeffiziente Modelle auszutauschen.
Tipp #7: Nutzen Sie energiesparende Haushaltsgeräte
Bei der Anschaffung neuer Geräte wie Wasch- oder Spülmaschine achten Sie auf die Effizienzklassen. Sie reichen von A bis G. Die Geräte, die am meisten sparen, sind mit A+ oder AA+ gekennzeichnet. Kaufen Sie ein elektronisches Gerät ohne Effizienzklasse, achten Sie darauf, dass der Verbrauch im Standby bei unter einem Watt liegt.
Eine Spülmaschine verbraucht weniger Wasser als per Hand abzuwaschen. Um Sie möglichst stromeffizient zu nutzen, lassen Sie Wasch- und Spülmaschine nur laufen, wenn die Geräte voll sind. Kleinere Geräte wie Wasserkocher oder Mikrowelle verbrauchen auch weniger Strom als der Herd.
Tipp #8: Leben Sie wassersparend
Die Wasserkosten haben sich in den letzten 15 Jahren fast verdoppelt. Im Hinblick darauf ist es eine gute Idee, den eigenen Wasserverbrauch einzuschränken um Nebenkosten zu sparen. Hier gibt es mehrere Ansätze, die Ihnen beim Wasser sparen helfen können.
- Versuchen Sie auf langes Duschen und Baden zu verzichten. Bereits fünf Minuten kürzer Duschen spart schon 60 Liter Wasser.
- Drehen Sie auch beim Zähne putzen den Hahn zu.
- Zusätzlich können Sie ihr Bad modernisieren. Ein Dusch-Sparkopf verbraucht pro Minute nur acht bis zehn Liter Wasser. Moderne Durchfluss-Begrenzer für die Wasserhähne lassen nur sechs Liter pro Minute durch.
- Auch die Toilettenspülung verbraucht unnötig Wasser. Haben Sie beim Spülen keine Stop-Funktion oder Zwei-Mengen-Spülung können Sie einen Ziegelstein ins Spülbecken deponieren.
Tipp #9: Trennen und reduzieren Sie ihren Müll
Jedes Haus in Deutschland produziert jährlich bis zu 300 kg Müll. Das kostet nicht nur Müllgebühren, sondern belastet auch die Umwelt. Wer Müll vermeidet und konsequent trennt, der dann seine Nebenkosten senken.
Mit ein paar einfachen Handgriffen können Sie beim Einkaufen Müll vermeiden. Leben Sie in einer größeren Stadt könnten Unverpackt-Läden eine Option für Sie sein. Hierbei bringen Sie ihre eigenen Beutel und Gläser mit und können alle Lebensmittel ohne jegliche Verpackung kaufen.
Im normalen Supermarkt versuchen Sie, mehr Sachen im Glas oder Papier zu kaufen statt in Plastik.
Vermeiden Sie wenn möglich Einweg-Plastikflaschen oder Dosen. Trennen Sie ihren Müll und werfen Sie Glas, Papier, Plastik und Biomüll in die entsprechenden Container.
Tipp #10: Setzen Sie ihre Nebenkosten von der Steuer ab
Wussten Sie schon, dass Sie einen Teil ihrer Nebenkosten von der Steuer absetzen können? Kosten für den Hausmeister, Pflege der Außenanlagen, Handwerker und für Hausreinigungsarbeiten können Sie absetzen, sowie Wartungskosten für ihr Haus oder Wohnung.
Fazit zur Nebenkostensenkung
Jede kleine Veränderung macht einen Unterschied
Mit diesen einfachen Handgriffen können Sie sich im Hinblick auf die nächste Nebenkostenabrechnung entspannt zurücklehnen. Sie müssen natürlich nicht alle Tipps auf einmal umsetzen, aber wenn Sie Schritt für Schritt kleine Änderungen vornehmen, werden Sie immer mehr Geld für sich einsparen können und gleichzeitig umweltfreundlicher Leben!