Die Wartezeit im Bau- und Ausbau-Handwerk beträgt aktuell Ø 10 bis 14 Wochen. Welche Wartezeiten es im Jahr 2024 für die einzelnen Gewerke im Handwerk gibt und welche Vorlaufzeiten Sie einplanen sollten, erfahren Sie nachfolgend.
Die Gründe der hohen Kapazitätsauslastung sind vielfältig
Die Gründe der langen Wartezeit sind vielfältig. Inhaber von Handwerksfirmen schließen altersbedingt den Betrieb, weil kein Nachfolger oder Nachfolgerin gefunden wurde. Schon seit über 10 Jahren ist auch der Mangel an Auszubildenden eine weitere große Herausforderung im Handwerk, da dadurch auch die Gesellen fehlen.
Durch die günstigen Bankzinsen steigt die Nachfrage nach Handwerkern für Neu- oder Umbauten.
Eine weitere Auswirkung auf die Wartezeit ist die weltweite Nachfrage nach Baumaterialien vor allem aus USA und China für Holz, Metall, Kunststoff und Chips. Zudem sind die Preise für Holz und diverse Baustoffe stark gestiegen.
Auch Corona hat Spuren im Handwerk hinterlassen und die Wartezeiten durch Unterbrechung der Lieferketten ebenfalls nochmal erhöht.
Aktuelle Wartezeiten der jeweiligen Gewerke
Die Wartezeiten sind abhängig von den Gewerken.
In der nachfolgenden Liste erfahren Sie, welche durchschnittliche Wartezeit es für das jeweilige Gewerk gibt.
Branche / Gewerk | Ø Mindest-Wartezeit | Tipps & Anmerkungen |
---|---|---|
Bauunternehmen / Maurer:in | mind. 6 bis 9 Monate | |
Bodenleger:in | mind. 3 bis 4 Monate | |
Dachdeckerei / Spenglerei | mind. 4 bis 5 Monate | |
Elektriker:in | mind. 4 Monate | verschieben Sie kleinere Arbeiten in die kalte Jahreszeit |
Fenster & Türen | mind. 3 bis 4 Monate | |
Fliesenleger:in | mind. 3 bis 4 Monate | |
Garten- & Landschaftsbau (GaLaBau) | mind. 2 bis 3 Monate | |
Glaserei | mind. 2 bis 3 Monate | |
Hausmeisterservice | mind. 2 Monate | |
Heizung & Sanitär-Betrieb | mind. 4 Monate | verschieben Sie kleinere Arbeiten in die kalte Jahreszeit |
Maler:in / Lackierer:in | mind. 2 bis 3 Monate | verschieben Sie Malerarbeiten im Innenbereich in die kalte Jahreszeit |
Montageservice | mind. 2 Monate | |
Pflasterarbeiten | mind. 3 Monate | |
Schreinerei / Tischlerei | mind. 3 Monate | |
Trockenbauer:in | mind. 3 Monate | |
Zimmerei | mind. 4 bis 5 Monate |
Unsere Tipps, was Sie bei Ihrer Planung berücksichtigen sollten
Tipp #1: Nur Notfälle sind kurzfristig möglich
Nur in tatsächlichen Notfällen sind kurzfristige Aufträge möglich
z.B. bei einem Defekt, der zu Folgeschäden führen kann (Wasserschaden, Sturmschaden. Stromschlag-Gefahr etc.)
Tipp #2: Mehrmonatige Pufferzeit einplanen
Planen Sie unbedingt ausreichend Wartezeit von mindestens 3 bis 4 Monaten ein.
Tipp #3: Zeitlichen Überblick verschaffen
Welches Gewerk benötigen Sie zu welchem Zeitpunkt?
Tipp #4: Seien Sie zeitlich flexibel
Aufgrund der hohen Kapazitätsauslastung bestimmen nicht Sie als Auftraggeber:in den Ausführungszeitraum, sondern die Handwerksfirmen. Fragen Sie die Firmen direkt, zu welchem Zeitpunkt der Auftrag durchführbar wäre. Planen Sie eine Pufferzeit ein.
Tipp #5: Längere Wartezeit kann sich auf höhere Preise für Baustoffe auswirken
Die weltweite Nachfrage nach Baustoffen wirkt sich auch auf die Preise aus. Planen Sie deshalb unbedingt neben dem zeitlichen Puffer auch eine finanzielle Reserve ein.