Bei der Modernisierung eines Altbaus gibt es vieles zu erneuern: Decken, Wände, Fenster, Heizungsanlagen und die Stromversorgung. Hierfür können verschiedene Mittel und Maßnahmen in Betracht kommen. Welche davon möglicherweise für Sie interessant sind, erfahren Sie im nachfolgenden Beitrag.
Modernisierung muss nicht immer teuer sein
Altbauten haben einen besonderen Charme, weshalb es für viele Altbaukäufer oder auch Erben immer öfter in Betracht kommt, anstatt eines Abrisses die Häuser grundlegend zu modernisieren und die verbaute Technik auf den aktuellsten Stand zu bringen. Kleine Zimmer können zu einladenden Wohnräumen werden, ein ausgebauter Dachboden ermöglicht weitere Wohnfläche.
Für die Umsetzung der eigenen Ideen, benötigt man allerdings auch ein ausreichendes Budget, denn nicht selten verursacht die Renovierung und Sanierung hohe Kosten. Um das größtmögliche Einsparpotential zu erreichen, stellt man sich deshalb häufig auch die Frage, welche Modernisierungsarbeiten sich vermeiden lassen könnten und was hingegen dringend erledigt werden sollte.
Einige Arbeiten lassen sich tatsächlich aufschieben. Wir verraten Ihnen, welche das sind und geben Ihnen wertvolle Tipps mit an die Hand!
Tipp 1: Kosten gegen Nutzen abwägen
Modernisierter Wohnraum lässt den Verkehrswert einer Immobilie stark ansteigen. In jedem Fall werden sich die Modernisierungskosten also bezahlt machen. Doch auch eine bescheidene Modernisierung reicht hierfür bereits vollkommen aus, sodass auf unnötigen Luxus ruhig verzichtet werden darf. Die Grundlage einer gelungenen Wertsteigerung bildet letztlich nämlich eine technisch und gestalterisch gelungene Modernisierung, die mit einer klugen Haustechnik, qualitativen Baumaterialien und einer fachgerechten Arbeit erfolgt.
Tipp 2: Der Modernisierungsplan
Für eine strukturierte Modernisierung lohnt es sich, zusammen mit einem Architekten oder Handwerksmeister einen Plan für die anfallenden Maßnahmen zu erstellen. Je nach Alter und Zustand des Altbaus sind die folgende Modernisierungen überlegenswert:
- die Sanierung, Änderung oder Erweiterung der Immobilie (etwa durch Aufstockung oder Anbau)
- die Verbesserung des Wärme-, Schall- und/oder Brandschutzes (Fassadenerneuerung)
- der Austausch von veralteten Fenstern und Türen
- die Sanierung der Badezimmer
- die Erneuerung der Haustechnik
In Absprache mit Ihren Ansprechpartnern wird sich Ihr durchdachtes Vorhaben auszahlen und Sie mit einer einfacheren und preiswerteren Unterhaltung und Wartung belohnen.
Tipp 3: Fachleute einbeziehen
Steht Ihnen eine Modernisierung Ihrer Anlage bevor, so haben Sie als Immobilieninhaber meist schon konkrete Pläne und Ideen. Damit Ihnen das gelingt, sollten Sie sich unbedingt einen Fachmann zu Rate ziehen, der Ihnen bei der Umsetzung Ihrer Ideen wertvolle Unterstützung leisten kann.
Sie als Laie können nur selten einschätzen, welche Schäden tatsächlich zu beheben sind und wie sich dies am besten und vor allem sinnvollsten umsetzen lässt. So ersparen Sie sich schlaflose Nächte.
Tipp 4: Prioritäten setzen!
Sind Ihnen die anzugehenden Maßnahmen bewusst, so sollten Sie sich nun selbst nun fragen, worauf Sie besonderen Wert legen. Unterteilen Sie Ihre Vorhaben in notwendige und weniger notwendige Arbeiten, um Ihre Finanzierung etwas zu entzerren.
Möchten Sie mehr Platz gewinnen? Dann ordnen Sie doch den Grundriss neu an oder Verlagern das Treppenhaus beispielsweise nach außen. Auch der Ausbau des Daches oder ein angebauter Wintergarten verschafft Abhilfe.
Möchten Sie den Wohnkomfort erhöhen? Dann helfen breitere Türen, bequemere Treppen und eine verbesserte Schalldämmung.
Ihren Energieverbrauch und die Kosten dafür können Sie anhand einer neuen Heizung, verbessertem Wärmeschutz und neuen Fenstern deutlich reduzieren. Eine frische Fassadenfarbe sorgt für ein hochwertiges Aussehen nach außen.
Sie merken schon: Aus Ihrem Objekt lässt sich einiges herausholen – setzen Sie hier die richtigen Prioritäten
Tipp 5: Mehrere Angebote einholen
Empfehlenswert ist es, sich für jede Bauaufgabe von drei unabhängigen Handwerksbetrieben ein Angebot einzuholen. Investieren Sie außerdem im Zweifelsfall lieber erst in die Bausubstanz, bevor Sie sich an die Ausstattung machen.
Während Sie die Angebote prüfen, lassen Sie sich ruhig auch konkrete Fragen zu den Kosten und der Bauzeit beantworten und vergleichen Sie den finanziellen Aufwand wieder mit Ihrem persönlichen Nutzen.
Tipp 6: Förderung beantragen
Für diverse Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen werden staatliche Förderungen angeboten, zum Beispiel für altersgerechtes Wohnen und eine energetische Sanierung.
Informieren Sie sich unbedingt über die Förderungen, die Ihnen zustehen. Bei der Wahl eines Finanzierungskredits holen Sie sich am besten ebenfalls Angebote von mehreren Banken ein und besprechen die für Sie infrage kommende Lösung sodann mit Ihrem Finanzberater.
Tipp 7: Im Voraus die Tragfähigkeit prüfen
Bevor Sie mit einer umfangreichen Modernisierung beginnen, sollte Ihr Bestand auf seine Tragfähigkeit überprüft werden, denn unter Umständen wird der Hauskonstruktion mehr Lust aufgebürdet, als sie tatsächlich standhält.
Die vorhandenen Bauteile müssen für Ihre Vorhaben oder durch weitere Bauteile ergänzt werden. Ein Statiker gibt Ihnen hierfür die notwendige Auskunft.
Tipp 8: Baugenehmigung beantragen
Möglicherweise benötigen Sie für Ihre Modernisierung eine bauliche Genehmigung. Die baurechtlichen Vorschriften in Deutschland regen die Nutzung und Gestaltung eines Gebäudes und sorgen für seine Standsicherheit, für den notwendigen Wärme- und Feuchteschutz, Schallschutz, sowie Brandschutz. Historische Häuser sind unter Umständen sogar mit Denkmalschutz-Auflagen belastet.
Bringen Sie vor der Modernisierung in Erfahrung, was für Sie geltend ist und beantragen Sie rechtzeitig die Genehmigung, die sie grundsätzlich für eine Nutzungsänderung, für Änderungen des äußeren Erscheinungsbildes und jene, die sich auf die Stand- und Funktionssicherheit des Hauses auswirken, benötigen.
Im Gegensatz dazu sind Schönheitsreparaturen, die Modernisierung der Haustechnik und eine Verbesserung des Wärme-, Schall- und Brandschutzes ohne Genehmigung durchführbar.
Tipp 9: Vorschriften einhalten
Deutschland ist bekannt für seine Gesetze und Verordnungen. Diese existieren auch im Baubereich zu Genüge. Informieren Sie sich rechtzeitig über bestehende Vorschriften von Seiten Ihrer Baubehörde und den allgemein bestehenden Verordnungen.
Tipp 10: Energiepass
Falls Sie Ihr modernisiertes Objekt verkaufen oder vermieten möchten, müssen Sie sich einen Energiepass ausstellen lassen. Er enthält eine Bewertung zur energetischen Qualität Ihres Gebäudes unter Berücksichtigung der Heizungsanlage, der Fenstern, den Außenwänden, Decken und sonstigen Bauteilen, die Einfluss auf den Energiebedarf nehmen.