Eine Ölheizung war hierzulande über viele Jahre die beliebteste Art Wohnungen und Häuser zu beheizen. Doch sperrige Öltanks sind seit einiger Zeit für viele Verbraucher nicht mehr erstrebenswert. Dies begründet sich unter anderem darin, dass der Platz anderweitig benötigt wird, der Rohstoff Erdöl endlich ist und die Preise immer weniger zu kalkulieren sind. Zudem wird die Umwelt durch die Verbrennung des Öls relativ stark belastet. Wer seine Ölheizung umrüsten möchte, findet am Markt mehrere Alternativen, die das Haushalts-Budget weniger belasten, vom Staat zudem großzügig subventioniert werden und wesentlich umweltfreundlicher sind.
Ölheizung umrüsten – wann ist es sinnvoll?
Viele der heute noch verwendeten Ölheizungen wurden während der 1990er Jahre angeschafft und erfüllen derzeit kaum noch die vorgeschriebenen Standards. Die Geräte arbeiten zudem nicht mehr wirtschaftlich und effizient, sodass es sich unbedingt lohnt, in eine andere Heiztechnik zu investieren. Die Anschaffungskosten werden zudem von Ländern und Bund mit interessanten Fördermitteln unterstützt. Bei einer Brennwertheizung kann die Förderung beispielsweise fast 40 Prozent betragen.
Das Projekt Ölheizung umrüsten kann auf mehrere Arten in Angriff genommen werden.
Umrüstung auf Holz-Pellets
Eine davon ist die Umrüstung auf Holz-Pellets. Letztere sind umweltfreundlich und ein nachwachsender Rohstoff. Pelletheizungen arbeiten mit einer ähnlichen Technologie wie Gasheizungen, es werden allerdings Holz-Pellets und kein Erdgas verbrannt. Für die Presslinge benötigen Sie eine ausreichende Lagerfläche, die beispielsweise dort genutzt werden kann, wo ehemals der Öltank stand.
TIPP: Ölheizungen auf Pellets umrüsten ist lukrativ, da das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) für diesen Wechsel großzügige Fördergelder bereitstellt. Diese können, je nachdem auf welches Heizsystem Sie umsteigen, zwischen 1.400 bis zu 3.600 Euro liegen.
Wer eine stimmungsvolle Atmosphäre bevorzugt, kann auch in einen Kamin-Ofen investieren, der durch Pellets beschickt wird. Im Handel stehen unterschiedliche Ausführungen zur Verfügung, die beispielsweise auch eine Warmwasser-Bereitung erlauben.
Die Kosten sind abhängig, ob es sich um einen Pelletofen oder einen Pelletkessel handelt. Einfache Öfen gibt es für ca. 3.000 bis 4.000 Euro zu kaufen. Für einen Pelletkessel müssten Sie inklusive Montage zwischen 12.000 bis 18.000 Euro kalkulieren.
Erdgas anstatt Erdöl nutzen
Die beliebteste Art eine Ölheizung umzurüsten, ist der Wechsel auf Erdgas. Vorteilhaft ist hierbei besonders, dass kein Öltank mehr benötigt wird. Eine Brennwert-Heizung, die mit Erdgas arbeitet, kann zudem Ihren Energiebedarf deutlich reduzieren. Dies gilt speziell dann, wenn Ihre Immobilie mit einer guten Wärmedämmung ausgestattet ist.
Eine Ölheizung umrüsten und stattdessen Erdgas nutzen rentiert sich normalerweise bereits nach wenigen Jahren. Zudem ist Erdgas ein günstiger Brennstoff. Die Kosten, die Wartung und Reparaturen verursachen, sind ebenfalls geringer. Die Investition beläuft sich auf circa 10.880 Euro. Verbraucher können hierfür als Sanierungskosten von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) eine Förderung von circa 10 Prozent beantragen.
Solarthermie und Photovoltaikanlagen
Solarthermie nutzt Sonnenenergie um beispielsweise Heizwärme (Umweltwärme) und/oder Warmwasser zu erzeugen. Da hierzulande jedoch nicht dauerhaft Sonneneinstrahlung zur Verfügung steht, wird dieses Heizsystem normalerweise als Ergänzung eines anderen Systems verwendet. So kann beispielsweise eine Wärmepumpe oder Gasheizung die Versorgung mit bedarfsgerechter Wärme und Warmwasser gewährleisten.
Eine Solaranlage, welche auf Ihrem Hausdach angebracht ist und Heizwärme erzeugt, wird normalerweise Netz-gekoppelt installiert. Dies bedeutet, dass Ihre Anlage an das öffentliche Stromnetz angeschlossen ist. Dadurch kann Ihre Solaranlage bei wenig Sonneneinstrahlung und leerem Speicher ihre Energie von dort beziehen.
Als Alternative hierzu können Sie eine sogenannte Inselanlage einsetzen. Diese Systeme bestehen aus Modul, Wechselrichter und einem Speicher. Ist Letzterer geleert, kann keine Energie extern bezogen werden. Deshalb sind die Speicher von Solaranlagen so ausgelegt, dass Sie für 3 bis 4 Tage Vorrat speichern.
Die Investitions-Kosten für eine Photovoltaik-Anlage sind von der Dachfläche abhängig. Kleine Dächer mit etwa 25 Quadratmeter kosten etwa 216 Euro/Quadratmeter, große Hausdächer mit circa 72 Quadratmeter kommen auf durchschnittlich 172 Euro/Quadratmeter.
Auch hierfür können Sie bei unterschiedlichen Institutionen (beispielsweise KfW, BAFA) Förderungen beantragen, die bundesweit unterschiedlich ausfallen. Online finden Sie zudem Photovoltaik-Rechner, mit denen Sie ihren Verbrauch und somit die Größe der Solaranlage ermitteln simpel können.
Mit einer innovativen Wärmepumpe heizen
Ölheizung umrüsten und zukünftig eine Wärmepumpe nutzen, erfordert einige Veränderungen. Der Heizungskessel entfällt, die thermische Energie zur Wärmeerzeugung wird aus der Umgebungsluft, dem Grundwasser oder Erdboden gewonnen. Hierfür ist ein komplizierter, technischer Prozess nötig. Das Verfahren ähnelt der Arbeitsweise eines Kühlschranks. Energie wird dadurch gewonnen, dass die geringe Temperatur des Mediums deutlich erhöht wird.
Im Kühlschrank bleibt das Innere dadurch kalt. Die Wärmepumpe ermöglicht dagegen, dass sich die Umweltwärme zum Heizen verwenden lässt. Für die Umrüstung auf eine Sole-Wasser-Wärmepumpe ist es nötig eine Bohrung in Auftrag zu geben. Luft-Wärmepumpen kosten zwischen 13.000 und 24.000 Euro. Erd-Wärmepumpen verlangen ungefähr 12.000 bis zu 15.000 Euro Investition. Die maximale Förderung liegt derzeit bei etwa 9.500 Euro. Weitere Kosten lassen sich über einen zinsgünstiges Darlehen der KfW finanzieren. Heizungs-Profi beraten Sie zu diesem Thema gerne umfassend.
Fazit: Heizung erneuern
Veraltete Ölheizungen verursachen unnötige Kosten und arbeiten meistens nicht mehr effektiv. Eine Ölheizung umrüsten oder ersetzen ist somit sinnvoll und entlastet gleichermaßen Ihr Budget wie auch die Umwelt auf Dauer. Es ist jedoch wichtig vorher genau zu planen, bei erfahrenen Installateuren Beratung zu suchen und sich über sämtliche Fördermittel zu informieren.